Frickeln April 2024

Was läuft

Die Nextcloud Instanz bei Hetzner, unschlagbar günstig, bleibt weiterhin stabil (seit 2022), Updates kommen rein

Es laufen darüber täglich:

  • meine Kalender,
  • Dateien-Sync,
  • (einfache) Notizen,
  • Newsreader,
  • Adressbuch,
  • Fotos vom Handy
  • paperless-ngx-consume (s.u.)
  • außerdem: das Kochbuch, allerdings lassen sich nicht alle Rezepte per url einpflegen, was es etwas umständlich macht

Ich pflege ein Backup der Nextcloud in meine Synology-NAS.

Neu entdeckt: NextNews ist eine iOs App, die mit dem Newsreader der Nextcloud sehr gut zusammenarbeitet.

In Linux habe ich außerdem eine praktikable App gefunden, die Nextcloud Notes bedienen kann: QOwnNotes

Rechts im Doppelfenster Markdown Editor und Ansicht, links von oben Schlagworte (Kategorien), Notizen, Gliederung der aktuellen Notiz. Einfach und umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten. Für Smartphone und Tablet noch nicht glücklich geworden mit einer Note-App für die Nextcloud.

Weiterhin und wieder mein iPad Pro (von 2020). Vor einem Jahr fing es mit Abstürzen/Neustarts an, mehrfach innerhalb eines Vormittags. Weiterhin hielt der Akku nicht über den Vormittag. Das war das zweite iPad Pro, welches Macken machte, die eigentlich nicht verzeihbar sind bei dem Preis. Ich war traurig und suchte Alternativen. Ich wollte es tauschen gegen ein Android-Ding, habe lange überlegt, viel auf Microsoft und Surface probiert, bzw. dem Lehrerdienstgerät von Dell. Nicht wirklich warm geworden. Windows ist einfach kein mobiles System für das Tablet in meinen Augen. Mit Android kann ich auch nicht auf Dauer.

Mittlerweile hat sich das iPad scheinbar gefangen. Der letzte Absturz ist bei täglicher Nutzung sicherlich drei Wochen her. Magisch?!?

Da das iPad jetzt wieder läuft, bin ich zufrieden. Ich kann wieder zu alten gewohnten Abläufen zurück. In diesem Zusammenhang auch das Android-Smartphone wieder gegen ein (gebrauchtes, vier Jahre altes) iPhone getauscht. Toppe Sache.

In diesem Zusammenhang sei setapp empfohlen, eine Softwareschmiede aus der Ukraine, die mir ein Schulleiterkollege aus Niedersachsen (Herr Seeliger, warst du das?) mal ans Herz gelegt hat. Selbst für iOs/iPadOS allein gibt es jede Menge nützliche Software zu einem kleinen Preis. Ich habe es durchgerechnet und allein Spark, Ulysses, Calendar und Craft sind es mir wert. Hätte ich noch ein MacOS Gerät wäre der Mehrwert noch größer.

Mein Linux-Rechner läuft weiterhin. Linux Mint ist stabil, nicht ein Problemchen gehabt seit der Installation.

Paperless-ngx läuft auch weiterhin gut. Ich bekomme es nur noch nicht richtig flach hin mit der Hierarchie der Tags/Kategorien. Dennoch läuft die Angelegenheit technisch auf dem Raspberry Pi 400 einwandfrei, über Linux ansprechbar per Gssh und TigerVNC. Das Consume Verzeichnis läuft über die Nextcloud, ich habe auf jedem Desktop, an dem ich arbeite, eine Verknüpfung dazu liegen, so dass ich jedes Dokument leicht einpflegen kann.

Ich habe allerdings noch kein Update durchgeführt – kenne aber schon den Weg durch Herbert Hertramph.

Aber doch: Irgendwann füllte sich das Consume-Verzeichnis, ohne dass die Dateien verarbeitet wurden. Die Lösung: ein Stromausfall hatte zum Neustart des 400er geführt und der Nextcloud-Client war nicht von allein gestartet.

Was nicht läuft

Mein System an Notizen so zu vereinheitlichen, dass ich zufrieden bin. Es läuft über mehrere digitale Apps und mindestens drei analoge Stellen (neulich mal ein Hipster-PDA angelegt, weil mir danach war *seufz*). Das kanns nicht sein.

Mein Auto. Geräusche nehmen zu – neue Reparatur wäre zu teuer. Ich suche grad nach etwas Neuem, mache erste Probefahrten. Soll was Größeres sein, der Alfa hat bei Urlaubsfahrten mit vier Personen plus Gepäck schon deutlich geächzt. Und ich bin im Alter angekommen, wo man sich nicht mehr ins Auto fallen lassen möchte, sondern gern von oben herausgleitet. Und Sitzheizung.

Nicht gelaufen ist auch der Wechsel der Smartphones, also nicht reibungslos. Ich dachte, ich hätte an alles gedacht, aber gestern Abend fiel auf, dass ich die 2-Faktor-Authentifizierung an der NAS vergessen hatte, die über eine eigene App läuft. Aber mit Hilfe des Internets konnte ich das beheben. Außerdem hatte ich die zweite Bankverbindung auch verdrängt, so dass hier neu angefordert werden muss. Immer dasselbe.

#wmdedgt – 2024-04-05

Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Die Aufgabe kommt wie immer von Frau Brüllen.

Aufgewacht um 6:30 Uhr, also eigentlich 5:30 Uhr – also alles normal und ja, ich rechne auch noch Euro in DMark um, manchmal, vor allem, wenn ich Geld bekomme und mich dann mehr freue, dass es mehr ist. Sehr seltsames Gebaren. Letzter Freitag der Ferien.

Frühstücken, vormittags nur ein Termin im Autohaus, um eine Probefahrt zu absolvieren. Vorgefahren mit dem überraschend verschlammten Alfa, der in der Nacht vorher durch den Wald mit Schlammlöchern musste nach dem Treffen der Fischereiaufseher und -ausbilder. Der verschlammte Alfa macht neuerdings wieder Geräusche, die ungut klingen, das wäre das dritte Jahr in Folge mit einer teuren Reparatur und auch wenn es nur Verschleißteile sind, ist es lästig. Die Probefahrt war beeindruckend, allerdings würde das Probefahrt-Auto auch mehr als doppelt so viel kosten wie der Alfa vor 12 Jahren. Dagegen entschieden.

Es gab noch Termine am Nachmittag, also die Mitbewohnerin eingepackt und los ging es.

Losgefahren in Richtung Nürnberg, ein paar neue Baustellen umschifft, wobei neu relativ ist, weil ich seit August nicht mehr dort war. Daher auch gleich die falsche Autobahn genommen (die in Richtung ehemaliger Arbeit und nicht in staulose Richtung Innenstadt). Mein Lieblingsparkhaus gibt es aber noch, aber mit einer Neuerung: Keine Karten mehr in der Einfahrt, sondern gefilmtes Autokennzeichen, welches man später dann in den Kassenautomaten eingibt, um seine Rechnung zu bezahlen.

Erster Wegpunkt war mein alter Barber in Richtung Hauptbahnhof, den ich seit mindestens einem Jahr nicht mehr besucht habe. Noch bevor ich eingetreten war großes Hallo durch die offene Tür nach draußen vom Chef: Lange nicht mehr da gewesen, nicht mehr in Nürnberg, oh, kommst du irgendwann wieder, nur zu dir. Der Bruder steht parat, gleich auf den Sessel. Kurzer Austausch, was sein soll, weniger Vorgabe von mir, mach ich dir was Schönes. Während des Schneidens fast ununterbrochen neue Leute begrüßen, Habibi, wie geht’s, alles gut?, das meiste aber auf arabisch, in einem Fluss, hin und her im ganzen Raum, so dass ich oft nicht mitbekomme, wenn er plötzlich mich anspricht, Augenbrauen?, Schnurrbart?, Was in die Haare? Ich mag es normalerweise, wenn ich keinen Smalltalk halten muss, das respektiert man hier, daher immer in Gedanken, wenn ich angesprochen werde. Ergebnis sehr perfekt, am Ende die übliche Wolke um mich herumgesprüht, fühle mich mondän, wenn man dieses Wort noch verwenden möchte.

Dann raus in die Fußgängerzone zum zweiten Anlaufpunkt, die Mitbewohnerin zum Eisessen getroffen. Bisschen geschlendert am toten Kaufhof vorbei, kurzer Blick zum Karstadt, den es offenbar noch gibt, die Jesus-Gruppe steht vor der Lorenzkirche und hat Mikrofone und Verstärker dabei.

Weiter zur eigentlichen Verabredung. Einer der ernsten Unternehmungen für den Tag war ein Besuch auf dem Westfriedhof, auf dem ich mehrmals spazieren gegangen war als ich noch in der Nähe wohnte. Jetzt aber ging es um eine Beerdigung, die wir verpasst hatten, bzw. um den Besuch am Grab und gedanklich alles drumherum.

Dann zum Abendessen und zu stundenlangen Gesprächen zu viert, mit Essen und zwei Tegernseer Hell. Spinat-Lasagne, Nachtisch. Hinterher alle schlauer, was den aktuellen Informationsstand angeht.

Nachts über die Autobahnen (A3 und A6), dann Landstraße, zuhause kaputt und satt und schlafen.

Die Ausländer sind Schuld.

https://zeitung.onetz.de/gridshelf.act?region=2az

Ich habe Fragen:

  • Bin ich schon ein Ausländer in Bayern, weil ich ein Zugereister bin?
  • Wenn die Hälfte aller Ladendiebstähle (und darum geht es) von sogenannten AusländerInnen begangen werden, warum geht man nicht ordentlich gegen die anderInnen 50% vor?
  • Warum ist die Amberger Zeitung journalistisch eigentlich so seltsam schlecht (nicht erst heute) – oder ist die Kombination von Bild und Aufmacher als Ironie zu verstehen?
  • Ist das der beschworene Weg, wie man die AfD inhaltlich bekämpft?
  • Kommt Herr Herrmann mal in Nürnberg an meine alte Schule und erklärt seine Theorie den Kindern dort?
  • Warum rege ich mich eigentlich so auf?
  • Wie soll man mit solchen Schlagzeilen eigentlich politische Bildung in der Schule erfolgreich durchführen?

Mit der Verfassungsviertelstunde kann ich das nicht reparieren.


https://www.br.de/nachrichten/bayern/verfassungsviertelstunde-an-schulen-chance-oder-feigenblatt,U1n8hTa

Reisende, meidet Bayern!

Die Verfassung sieht zwar die Deutsche Republik als ein einheitliches Gebiet an – aber die bayerische Polizei kümmert das einen Schmarrn. Sie verhängt über die Zureisenden Verordnungen und Strafen, schreibt den Reisenden eine Meldefrist vor, verlangt Einreisebewilligungen, die schwerer zu haben sind als ein Paß nach Nikaragua, und schikaniert Deutsche in der unerhörtesten Weise. Wer nicht einen nationalen Bierbauch bayerischer Provenienz hat, ist ein ›Fremder‹. Der münchner Polizeipräsident Poehner mißbraucht die bestehenden, zu Unrecht bestehenden Verordnungen zu politischen Schikanen – kurz: der nichtbayerische Reisende ist den Quälereien einer größenwahnsinnigen Partikularistenblase ausgesetzt. Dagegen gibt es eine Waffe.

Fahrt nicht nach Bayern –! Ein nicht eben kleiner Teil, besonders des südlichen Bayern, lebt von den Fremden. Wenn nun auch die Besitzer der großen Hotels in Garmisch oder Tegernsee selbstverständlich dafür sorgen, dass – durch Schiebungen bei den Gemeindevorständen – die großen Zahler unbehelligt bleiben: es widerspricht den Begriffen von Anständigkeit, wenn diese lächerliche Kahr-Regierung ihre Verfügungen bis nach Berlin heraufsendet, Papiere und Formulare vorschreibt und die Reisenden wie Kontrollmädchen dauernd unter Aufsicht hält. Warum fahrt ihr hin? Um euch belästigen zu lassen?

Schon hat sich der münchner Fremdenverein gegen diesen Unfug gewandt. Wir Norddeutsche haben es in der Hand, die bayerische Regierung zu belehren, dass sie nicht in Ungarn wirtschaftet. Denn in diesem Punkt sind auch die Bauern empfindlich – wenn sie merken, dass es an den Geldbeutel geht, werden sie tücksch. Weshalb fahrt ihr noch nach Bayern?

Es gibt andre schöne Landstriche Deutschlands, deren Verwaltungen den Reisenden das Leben minder sauer machen. Es gibt in Schlesien, im Norden, im Westen genug landschaftliche Schönheiten. Von Österreich und Tirol zu schweigen, wo die Valuta für uns günstig ist. Bayern hat kein Monopol.

Niemand von uns hat den Bayern verargt, dass sie sich dagegen schützen, von norddeutschen Schiebern ausgekauft zu werden. Davon ist hier aber nicht die Rede. Was da unten verübt wird, ist klarer Preußenhaß der dümmsten und politische Eisenstirnigkeit der schlimmsten Sorte. Aber brauchen wir das Land –?

Fahrt nicht mehr nach Bayern, wenn man euch schikaniert! Boykottiert es. Und wenn ihr schon eine längere Reise macht, dann fahrt nach Italien. Der Stand der Münze ist dort nicht allzu hoch, die Reise ist nur ein wenig teurer, und die Menschen und ihre Beamten behandeln euch anständig und höflich. Und besser als der bayerische Bundesstaat.

Wollt ihr euer Geld Leuten in den Rachen werfen, die euch belästigen?

Ignaz Wrobel
Die Weltbühne, 27.01.1921, Nr. 4, S. 114.